Kategorie: Rezensionen
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NoViolet Bulawayo: Wir brauchen neue Namen
Aus dem Paradies nach „mein Amerika“ – In einem zunächst namenlosen afrikanischen Land lebt die zehnjährige Darling mit ihren Freunden und der Mutter in einer Blechhüttensiedlung namens „Paradies“. Täglich ziehen sie los, um in „Budapest“, dem Stadtteil der Reichen, Guaven zu klauen, was nicht selten das Einzige ist, was ihre Kinder am Tag zum Essen…
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E.C. Osondu – Dieses Haus ist nicht zu verkaufen
Die Dynamik einer Geschichte Eine Gastrezension von Sophie Weigand Es gibt keine Geschichte, die nicht eingebettet wäre in eine noch größere Geschichte. Nicht überall gilt die Vergangenheit als etwas, das man unbedingt hinter sich lassen muss, um vorwärts zu gehen. Sie ist mancherorts auch etwas, das man in Form von Geschichten und Anekdoten weitergibt an…
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Teju Cole – Jeder Tag gehört dem Dieb
Ein Flaneur in Lagos Rezension von Sören Heim Ein New Yorker Psychologe kehrt in das Lagos seiner Kindheit zurück. Die scheinbar so gradlinige Reisebeschreibung entpuppt sich als Labyrinth der Erinnerungen. Man möchte Teju Coles Jeder Tag gehört dem Dieb kaum einen Roman nennen. So einfach wirkt das kurze Stück in seiner Konstruktion, so frei von…
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Abdulrazak Gurnah: Das verlorene Paradies
Dreifaches Lehrstück Abdulrazak Gurnahs „Das verlorene Paradies“ ist ein selten gelesener Roman, der bedenkenswerte Schlaglichter auf heute vieldiskutierte, selten durchdachte Themenkomplexe wirft. Eine Rezension von Sören Heim Wir leben, scheints, in einer Zeit der absoluten Urteile ebenso wie des totalen Relativismus. Verrückt: Differenzierung, das ist nicht mehr das notwendige Durchdenken eines Gegenstandes, das zu einem…
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Alain Mabanckou – Morgen werde ich zwanzig
Mit Kinderaugen im Kongo – Der zehnjährige Michel lebt mit seiner Mutter Pauline – einer Zweitfrau – in dem von seinem Stiefvater Roger für sie gekauften Häuschen in Pointe-Noire, in der Republik Kongo. Ende der 70er Jahre ist das Land beinahe 20 Jahre unabhängig, steckt nach einem brutalen Krieg in einer Diktatur unter Mobutu Sese…
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Ryad Assani-Razaki: Iman
Ryad Assani-Razaki: Iman Flucht oder Zukunft in der Heimat? – Ein namenloses afrikanisches Land, das allem Anschein nach Benin ist, aber auch viele andere sein könnte, ist Schauplatz des beinahe 40 Jahre umfassenden Romans „Iman“. Der Autor Ryad Assani-Razaki nimmt den Leser mit in die Welten dreier junger Menschen, Figuren, die Allegorien und doch Individuen…
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Literaturtipps aus und über Südafrika
[Am 05. Dezember 2013 starb Südafrikas erster schwarzer Präsident und Anti-Apartheid-Kämpfer Nelson Madiba Mandela. Diesen Todestag nimmt LitAfrika zum Anlass, Ihnen drei Titel des post-Apartheid Südafrika vorzustellen, die eindrucksvoll illustrieren, wie weit der Weg noch ist.] Literaturtipps – gelesen, gemocht, kurz vorgestellt: K. Sello Duiker: Die stille Gewalt der Träume. Diese beeindruckende Milieustudie des jungen Südafrikas geht tief unter die…